Gerwin VON ALTENBRECKERFELD

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Gerwin VON ALTENBRECKERFELD

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Gerwin VON ALTENBRECKERFELD
Beruf Großkaufherr in Köln

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1355 Breckerfeld nach diesem Ort suchen
Tod 1413 Köln nach diesem Ort suchen
Heirat etwa 1380 Köln nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
etwa 1380
Köln
Bela SMITHUSEN

Notizen zu dieser Person

Bedeutender Hansekaufmann, zunächst in Dortmund, wo er seine Frau Bela heiratete. Noch 1413 hatte er 10 Goldschilde Erbzins vom Gruthaus in Dortmund. In weitreichender Kaufmannstätigkeit brachte er es zu Ansehen und Reichtum. Mitglied von Rat und Richerzeche in Köln. Seit 1376 war er einer der Hauptrentengläubiger und Bürger in Dortmund (Er erwarb 1376 60 fl. Leibrente vonD). Er machte und vermittelte zahlreiche Rentengeschäfte, die darauf abzielten, die wirtschaftlich schwer angeschlagene Stadt Dortmund zu sanieren.
Am 6.3.1381 bürgerte er in Köln ein, blieb Dortmund aber sein Leben lang verbunden.
1386 quittierte er der Stadt Dortmund über 90 Goldgld Leibrente vom letzten Ostertermin;
1390 bürgt er gemeinsam mit zwei Kölner Bürgern für die Stadt Dortmund gegenüber den Juden und Kölner Bürgern Vyvus und Selichmann von Syberch über ein 15 prozentiges Darlehen von 1000 Goldgld, das die Juden Dortmund gewährt hatten; desgleichen über 600 Goldgld gegenüber den Kölner Juden Gebr. Moysses van Bacharach und Suysskind van Syberch, hierbei leisteten ihm die beidenDortmundder BM sowie einige Ratsherrn Rückbürgschaft. Er, seine Ehefrau Bela, zwei Kölner Bürger sowie die Stadt Dortmund bekennen sich insgesamt und jeder für sich schuldig den Kölner Bügern und Juden Moysses van Bacharach und Jakob Meyers Sohn von Franckenfort über 800 gute schwere Gld oder 20 Weißpf. köln. für den Gld. Die Summe ist von der Stadt Dortmund zu 15 % geliehen (1390), diese Darlehen werden bald darauf durch zahlreiche Rentenverkäufe an Kölner Bürger abgelöt. Allerdings ist der Dortmunder Kredit infolge Verzugs der Entzahlungen in Köln erschüttert. Gerwin sucht ihn gemeinsam mit dem Dortmunder Bürger Johann Bers-word, der in Köln die Finanzinteressen seiner Stadt verfolgt, Renten kauft und Schulden tilgt, wieder zu heben.
1391 kauft Gerwin von Dortmund noch eine Leibrente von 40 Gld für Gerwin Smythus gen. Wynthovel von 24 rhein. Gld auf die zwei Leben seiner (des Käufers) Frau Elisabeth und ihres Sohnes Gerwin; desgl. auf Elisabeth und beider Tochter Elisabeth (Bela, Sibilla); desgl. auf die Mutter und ihren Sohn Johann.
Zur gleichen Zeit kauft Gerwins Bruder Thideman eine Leibrente von 50 Gld, desgl. für seinen Sohn Gerwin 50 Gld (1392).
1394 verkaufen Gerwin und Bela mit Einverständnis ihrer Kinder Gerwin, Johann und Bela von ihrem Haus in der Johannisstraße zu Brügge an Katharina, Ehefrau von Tidemann Smithusen, und deren Sohn Tidemann eine 8 1/3 gerwin.0.von_altenbreckerfeldge Leibrente auf ihrer beider Leben für 5600 gute schwere rhein. Gld.
Anscheinend ebenfalls 1394 wird Gerwin durch die Stadt Dortmund angewiesen, der Stadt Deventer 1000 Gld zu bezahlen, die dieser Dortmund schuldig ist.
Gegen Ende des Jahrhunderts ist das Verhältnis zwischen Gerwin und der immer finanzschwacheren Stadt Dortmund getrübt: 1399 bekümmert Gerwin einen Dortmunder Bürger, weil ihm die Stadt Dortmund seine Leibrenten nicht bezahlt. Das gleiche tun um diese Zeit viele andere Kölner Bürger.
Gerwin hat 1405 noch 1737 rhein. Gld. versessene (= überfällige) Rente von Dortmund zu fordern, eine sehr hohe Summe, die Ansprüche der übrigen Gläubiger bewegen sich bis zu 700 Gld.
1407 stiftet Gerwin einen Marienaltar in der Pfarrkirche von Breckerfeld.
Der bedeutende Hansekaufmann Gerwin von Aldenbreckerfelde war vermutlich Begründer einer Handelsgesellschaft, die mit Breckerfelder Stahl nach England und Flandern handelte. In weitreichender Kaufmannstätigkeit brachte er es zu Ansehen und Reichtum.
Er kaufte 1385 zwei Häuser an der Hohen Straße in Köln, die er schon 1390 seiner Tochter Sibilla (Bela) übertrug. Später hat er in Köln keine Häuser, sondern nur noch 1404 und 1408 zwei Erbzinsen erworben.
1384 verzollte er Heringe in Dordrecht, handelte 1393 in Brügge mit Wolle und verkaufte 1396 dem Kölner Rat Wein.
Aus seinem Testament geht hervor, daß er noch 1413 in einer Gesellschaft mit einem Kristian van den Broke stand.
Gleichfalls ist nur aus dem Testament bekannt, daß er fünf Häuser in Brügge, Güter in Dorpat und außerdem mehrere Besitzungen in und um Breckerfeld besaß.
Sein Engagement im Fernhandel hinderte ihn nicht daran, seinen Einfluß in der Politik seiner neuen Heimatstadt geltend zu machen. Er ist im weiten Rat vor 1396 und ebenso im Rat nach 1396bis 1409 vertreten gewesen. Um 1400 bis 1412 war er Kölner Münzerhausgenosse und 1406 deren Schreinsmeister. Seine politischen Aktivitäten zeigen, daß er in Köln tatsächlich gelebt hat. Man wird vermuten können, daß er in den Häusern seiner Tochter an der Hohen Straße gewohnt hat.
Sein Testament vom 1.12.1413:
Seiner Tochter Bela, Ehefrau des Heinrich Suderman, alle Waren, dictas wederlegunge, die er gemeinsam mit Christian van den Broke auf gleiche Teilung besitzt. Dgl. Renten in Dortmund und Oberwesel und an anderen Orten, darunter eine Leibrente von 50 Gld, gekauft mit 402 Gld von der Stadt Oberwesel. -
Den Kindern seines Sohnes Johannes (oo Elsa) 15 goldene Schilde Erbrente vom Gruthuys in Dortmund. -
6 Pfund Sterlinge an die Kinder des Gerwin Smithusen, seines Schwestermannes, und seines Bruders Konstantin Smithusen. -
10 Gld an seinen Schwager Gerwin Eppenscheid, märkischer Untertan.-
An verschiedene Personen, besonders auch in Breckerfeld, zusammen etwa 80 Gld. -
An verschiedene Kirchen und kirchliche Korporationen i.g. etwa 300 Gld. An die Armen von Breckerfeld und Köln 50 bzw. 40 Gld. -
Seinen Kindern Johann und Bela seinen Anteil an 4 Häusern bei S. Uberta in Brügge, die er gemeinsam mit seinem Gesellschafter Johann Epenscheide aus ihrem Kapital gekauft hat. -
Seiner Enkelin Belgin, Belas Tochter, das Haus in Brügge, das er gemeinsam mit Konstantin Smithusen zu bewohnen pflegte. -
Bela und ihren Kindern sein Haus in Breckerfeld mit den Äckern, die er dazu erwarb; ebenso alle seine Grundstücke in Dorpat (in civitate Tarbacensi); Johann und Bela die Grundstücke in Altenbreckerfeld und Hobecke, darunter den Hof das Oeverste Guet. -
Seinem Sohn Johann 12 silberne Tassen. -
Seinen Gesellschaftern Johann Eppenscheid einen cophus, vulgariter ein napp und Christian van dem Broke eine silberne Tasse de melioribus; dgl. eine solche dem Kölner Bürger Johann Huchelhoven, und zwar diesem mit einliegenden 10 Gld. -
dem Kölner Bürger Johann Cannus (Kanhus) einen vergoldeten silbernen ciphus, vulgariter ein kopp nuncutatus; -
seinem Schwiegersohn Heinrich Sudermann sein goldenes Kreuz. -
Von dem übrigen Nachlaß erhalten seine Tochter Bela und ihre Kinder je ein Drittel, das letzte Drittel bekommt sein Sohn Johann.
Von Gerwin läßt sich auch am ehesten von allen denen, deren Testamente für den Zeitraum 1360 bis 1410 erhalten sind, das Vermögen bestimmen.
Er verfügte über rund 475 fl. Bargeld, hatte 402 fl. an ausstehenden Leibrenten aus Dortmund und Oberwesel. Seine Kleinodien und Wertgegenstände sind teilweise mit Geldbeträgen angegeben.Insgesamt dürften sie 250 fl. betragen haben.
Die 10 Goldschilde Erbzins vom Dortmunder Gruthaus werden einem Kapital von ungefähr 200 fl. entsprochen haben. Der Wert der fünf Häuser in Brügge und der Güter in Dorpat und in bzw. bei Breckerfeld ist schwer zu schätzen. Legt man Kölner Verhältnisse zugrunde, dürften die Häuser mindestens 500 fl. und die Güter wohl annähernd 300 fl. beim Verkauf erbracht haben.
In dem Testament fehlen die 22 fl. Erbzins in Köln, die 440 fl. Kapital gleichkamen. Von Dortmund hatte er 100 fl. Leibrente für sich gekauft. Das machte bei der üblichen Verzinsung von 10Prozent 1000 fl. Kapital aus.
Über die Höhe der Leibrente von Oberwesel ist nichts zu ermitteln.
Zählt man alles zusammen, verfügte Gerwin über rund 3600 fl. ohne seine Beteiligung an der genannten Handelsgesellschaft, weil dafür genauere Angaben fehlen. Der Teil seines Kapitals, dener in Köln investiert hatte, machte gewiß weniger als 10 Prozent aus.
Das Beispiel des Fernhändlers Gerwin von Aldenbrekelvelde zeigt, daß der Grundbesitz nicht auf eine Stadt beschränkt gewesen zu sein brauchte, und darüber hinaus, daß Hausbesitz weder fürden Erwerb des Kölner Bürgerrechts noch für einen erfolgreichen Handel in Köln notwendig war. Selbst die Mitgliedschaft im Rat war an keinen städtischen Besitz gebunden.
1407 stiftete Gerwin einen Marienaltar in der Pfarrkirche seiner Heimatstadt Breckerfeld, wo 1413 noch seine Eltern lebten.

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Hansekaufm. b. 6.3.1381 in Dortmund dann in Köln, Mitgl. v.Rat u. Richerzeche
1376 bis 1404 zahlr. Rententransaktionen in Dortmund
06.03.1381 Einbürgerung in Köln
1385 kauft 2 Häuser i.d. Hohen Str. in Köln
1407 stiftet Marienaltar i.d. Pfarrkirche in Breckerfeld

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Hochgeladen 2013-08-13 19:08:58.0
Einsender user's avatar Heinz Reuffurth
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