Urahn WELLERDIEK

Urahn WELLERDIEK

Eigenschaften

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Name Urahn WELLERDIEK

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1720 Niehorst, Grafschaft Ravensberg nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Notizen zu dieser Person

Familiengeschichte Wellerdiek: Der Abt kam mit der Kutsche Die Geschichte des "Heiligen Stuhls" und des "Teufelslochs" Das "Münstersche" beginnt gleich hinter der westlichen Gemeindegrenzevon Isselhorst. Warum aber mag es diese kleine Grenz-Ausbuchtung (siehe Karte rechts, Kreis) bei Wellerdieks Hof, später Mußmanns Hof und heute Meier to Krax geben? Dort wurde früher vermutlich Gericht gehalten. Geht man davon aus, das das Zistersienserkloster "Campus s. Mariae" (Kloster Marienfeld), um 1185 gegründet, Wellerdieks Hof als Allod, alsEigentum, besaß (siehe Urbar Grafschaft Ravensberg von 1556), und liest man im Urbar, dass der Hof eine Wisch (Wiese) "Bei dem Heiligen Stuhle" besitzt, so kommen wir der Sache schon etwas näher. Wenn auch derHof zum Kloster gehörte, so hatte der Graf von Ravensberg, 1556 war das Herzog Wilhelm "der Reiche" von Cleve, (auch Herzog von Jülich und Berg, Graf von der Mark und Herr von Ravenstein) über seine Beamten dasMarkeland zu verteilen. Land aus der Mark gehört der Allgemeinheit. Wird es einem Bauern zu seinem Hof zugeschlagen hat er dem Graf von Ravensberg als Markenherr davon eine Abgabe zu entrichten. Ein "Heiliger Stuhl" war ein Gerichtsort, wohl auch hier in der Ausbuchtung. Das Gericht tagte im Freien, bei sehr schlechtem Wetter auf derDeele des Hofes, der sich um den Gerichtsplatz kümmern mußte. Der Richter und die schöffen (der Umstand) hatten ihren festen Platz auf demStapel, einen künstlich aufgeworfenen Erdhügel zirka sechs mal acht Meter groß, etwa 80 Zentimeter bis einen Meter hoch, dreiseitig eingehegt, als Hecke oder nur mit Pfählen und Seil kenntlich gemacht. Hinter dem Stapel stand eine Linde, sein altersher der Gerichtsbaum. Auf dem Stapel stand am Gerichtstag ein Stuhl oder eine Bank und ein Tisch. Hier nahm der Richter Platz. Seine Schöffen umstanden ihn (Der Umstand). Der Gerichtsplatz lag häufig außerhalb der Ortschaft. Eine Kuhle in der Nähe des Platzes, vielleicht Rötekuhle zur Flachsbearbeitung, hat imVolksmund den Namen "Teufelsloch". Etwas Wasser stand dort immer drin. Heute wird sie mit Schutt oder Ähnlichem verfüllt worden sein. Der Name des Hofes "Wellerdiek" heißt Quellenteich (Wellen = viele kleine Quellen, im Gegensatz zu Spring = eine starke Quelle, Diek = Teich). Ein Kloster nutzte immer seine Teiche zur Fischzucht. FleischlicheKost konnte nicht an Freitagen und in der Fastenzeit gegessen werden.Man hatte zeitweise über 30 Mönche, Eleven (Schüler) und Bedienstete und Gäste zu beköstigen. Die Hofbalkeninschrift des Wellerdiek Hofes lautet: FRIEDRICH ADOLF WELLERDIEK GEBORENER MUSMANN AUS HÖRSTE UND MARIA LOUISA WELLERDIEK GEBORENE HEITMANN HABEN DIESES HAUS 1836 BAUEN UND DEN 28TEN......................... ..........HERR ZUM BESTEN WENDE _______________________________________________________________________________________MSTR H.S. WALDHECKER; NIEHORST No: 9 Nördlich und westlich des besagten Hofes verlief in alter Zeit der Mönkeweg, vom Uerentrup/Hoberge kommend, eben vom dortigen Mönkehof, biszum Kloster Marienfeld. Der Mönkehof war eine Grangie (ein selbst bewirtschafteter größerer Hof des Klosters) mit kleineren umliegenden, vonden Bauern bewirtschafteten eigenen Höfen des Klosters. Hierzu gehören: Hermann Monikemöller, Joh. Bokenkamp, Grothuis, Joh. Loeman, Joh. Kother, Cordt Esdar. Der Mönkehof war eine Sammelstelle für Abgaben der Höfe an das Kloster, wie lebendes Vieh, Gänse und Hühner, vermutlich geräuchert, und Getreide, wie Hafer, Roggen und Gerste. Weitere Höfe lagen auf dem Weg nach Marienfeld: in Steinhagen Peter Beckmann, HeinrichRushoep (Mühle); in Isselhorst: Jacob Nordtwald, Cordt Wesselmann, Wolfgang Heinford, Cort Loheman, Johan Man, Niegehorster. Als Obersteinhagen verstärkte sich der Weg nach Marienfeld um den Steinweg. Dieser kam von der Steinkuhle im Teutoburger Wald, damals noch Osning genannt. (Östlich vom Hof 700 Cort Linhorst, heute Quellental benannt, nördlich vom Hof 676 Joh. Aschentorp gelegen). Im und nach demZweiten Weltkrieg wohnte dort noch ein Steinmetz namens Godejohann. Seine Arbeiten konnte man dort bewundern. Seit Gründung des Klosters müssen von dort große Mengen behauenen Sandsteins nach Marienfeld zum Bauder Klosteranlage gebracht worden sein. Dieser Weg war in seiner Funktion Viehdrift, Weg für Fuhrwerke mit Abgaben ans Kloster, Weg für Baumaterial wie Sandstein, Bauholz und Brennholz. Manch anderes Fuhrwerkwird den Weg auch benutzt haben. Es muß doch was los gewesen sein! Viele Marienfelder Höfe lagen noch im gleich hier beginnenden Münsterland und in der Herrschaft Rheda. Über alle diese Höfe muss das Klosterzumindest die niedrige Gerichtsbarkeit inne gehabt haben. Die "blutrünstigen" Sachen werden wohl vom Gogericht Warendorf behandelt und verurteilt worden sein. Inhaber des Gogerichtes waren die Korff´s auf Harkotten. Hierhin gingen auch Gogerichtshühner von den nicht zum KlosterMarienfeld gehörigen Höfen in Isselhorst. (s. Urbar) Bei den Gerichtstagen wird auch der Abt des Klosters immer anwesend gewesen sein. Es wurden ja nicht nur Strafsachen, aondern auch, wie manheute sagen würde, "notarielle Angelegenheiten" geregelt. Standesgemäß kam er mit der Kutsche dorthin. Viel Volk war immer dabei, denn ein jeder Hof hatte seinen Mann zu diesen zwei, drei Mal im Jahr anberaumten Gerichtsverhandlungen zu schicken. Nicht immer wird man mit den Urteilen des Gerichts einverstanden gewesen sein. Kleine Unruhen genügten manchmal, dass die Pferde scheuten, und schon lag die Kutsche halb oder ganz in der Rötekühle. Das gab es nicht alle Tage, davon sprach der Großvater noch und lachte sich halb rot. Dass man die Kutsche schnell wieder flott gemacht hatte, davon sprach niemand. Bald hieß es: Der Abt ist mit der Kutsche im Teufelslochversunken. Ja, natürlich, das muss der Teufel gewesen sein, der dort seine Hand im Spiel hatte, war doch klar. Die Ausbuchtung in der Grenze hatte wohl den Grund, dass, Münsteraneroder Ravensberger, ein jeder von seinem Gebiet, der Gerichtsverhandlung folgen konnte. Der "Heilige Stuhl" wird genau auf der Grenze gestanden haben. Die benannte Wiese wurde kurz vor den Gerichtstagen gemäht und der Platz hergerichtet. Anderntags morgens wurden Stuhl und Tisch hingestellt. Die Umgebung wurde geprüft. Danach kam der Richter mit demUmstand zum Stapel. Die Gerichtsgemeinde erschien mit den Vögten. Schon ging es zur Sache. Der Sprecher des Umstandes befragte die Richter, wessen Namen er richte. Dieser antwortete: Ich richte im Namen des Königs (des Grafen, Fürsten, Herzogs oder auch im Namen des Abtes). Vor ihm lag auf dem Tischedas Schwert. Die Schöffen hatten nach alter Väter Weise das Urteil zufällen. Der Richter verkündete den Spruch. von Karl W. Waldhecker

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Titel Brockmeyer - Vorfahren von Thilo und Luisa Brockmeyer
Beschreibung ein kleiner Stammbaum mit den Vorfahren von Thilo und Luisa Brockmeyer
Hochgeladen 2013-04-10 17:40:25.0
Einsender user's avatar Dirk Brockmeyer
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