Notizen zu dieser Person
Nach den Aufzeichnungen einer Enkelin, Charlotte (Lotte) Sponholz, besaßAdolph Gottlieb Friedrich "eine große persönliche Achtung. StrengeRechtlichkeit und ein gewisser edler Stolz waren wohl die Grundzügeseines Charakters. Mit großem Fleiß trieb er sein Handwerk, suchte aberseinen Kindern möglichste Erziehung zu geben."[1] Adolph Gottlieb Friedrichs Enkelin, Charlotte (Lotte) Sponholz (*1795),erzählt in ihren Lebenserinnerungen[2], dass ein Graf mit dem VornamenFriedrich wegen seines protestantischen Glaubens mit Karl XII. ausSchlesien nach Schweden gegangen sei. Da er bei den Thronfolgeunruhennach dem Nordischen Krieg zu der unterliegenden Partei gehörte, musste ermit seinem Sohn per Schiff aus Schweden flüchten. Dabei soll er seinGrafendiplom mit den Worten ins Wasser geworfen haben: "Der schwedischeGraf N.N. liegt im Meere begraben, aber Friedrich lebt, und wird in dirfortleben."[1] Dieser Sohn könnte der etwa zwischen 1690 und 1700geborene Vater von Adolph Gottlieb Friedrich gewesen sein.[3] Quellen: Auch Wilhelm von Kügelgen führt in seinen "Jugenderinnerungen eines altenMannes" (Leipzig 1924, S.79) die Legende der (angeblichen) AbstammungFriedrichs von einem schlesischen Grafengeschlecht. Friedrich Wiegand: Aus dem Leben Caspar David Friedrichs:Geschwisterbriefe. Band 1 von Veröffentlichungen der GreifswalderGesellschaft für Kunst und Literatur. Greifswald 1924. Helmut Börsch-Supan, Karl Wilhelm Jähnig: Caspar David Friedrich.Gemälde, Druckgraphik und bildmäßige Zeichnungen. Prestel Verlag, München1973 1.Börsch-Supan/Jähnig, a.a.O., S. 211. 2.Das Original von 1847 ist verschollen. Nach älteren Abschriftenteilediert bei Börsch-Supan/Jähnig, a.a.O., S. 211-212. 3. Derartige Familienlegenden, die stets auf Wurzeln in einem höherenGeburtsstand reflektieren, sind weit verbreitet und entbehren in denallermeisten Fällen jeglicher realen Grundlage. Eltern und Großeltern vonCaspar David Friedrich waren dem bürgerlichen Geburtsstand zugehörig undin Neubrandenburg in unteren und mittleren Arbeiter- undHandwerkerkreisen vielfach sozialisiert. Diesem sozialen Niveau gehörteim 18. Jahrhundert auch die Bechly-Familie an, bei denen dieFamilienlegende im übrigen etwas von hugenottischen Wurzeln zu wissenglaubt.