Johann DIEDERICH SCHLÜTER

Eigenschaften

Ereignisse

Eltern

Ehepartner und Kinder

Notizen zu dieser Person

Bei Johann Diederich Schlüter handelt es sich um den Vorfahren, über
den mündlich in der Schlüter-Familie überliefert ist, er habe sich dem
Wehrdienst in der Großen Armee des Napoleon Bonaparte erfolgreich
durch Flucht entzogen und sich vor den Franzosen unter der Hase- oder
Wrau-Brücke in Wulften versteckt. Im Sept. 1811 rekrutierten die
Franzosen im Artland für den Feldzug gegen Rußland die wehrfähigen
18-30 jährigen Männer, also die Geburtsjahrgänge 1781-1793. Johann
Diederich Schlüter ist 1792 geborgen. Bei der in der Literatur
erwähnten Gedenkfeier in Badbergen 1865 aus Anlaß des 50. Jahrestages
der Schlacht bei Waterloo, lebte Johann Diederich Schlüter noch, er
war 73 J. alt und ist erst 1874 gestorben. Im Stergeregister wird er
als Ehemann und Veteran bezeichnet! Insofern paßt alles.

Auszugsweise Zitate zu Dirk Schlüter, entnommen dem Aufsatz "Krieg und
Kriegszeiten" von H. Altenmüller, erschienen in den "Mitteilungen des
Vereins für Geschichte und Altertumskunde des Hasegaues" Dreizehntes
und Vierzehntes Heft, Jahrgang 1904:

"Durch dankenswerte Unterstützung einiger Altertumsfreunde ist es
gelungen, die Namen einer ganzen Reihe von "ollen Waterlooern", wie
sie im Volksmunde heißen, noch wieder festzustellen. Verschiedene von
diesen nahmen noch teil an der 50jährigen Gedenkfeier, die im Jahre
1865 im Buchen bei Badbergen in erhebender Weise begangen wurde.
6. Dirk Schlüter aus Wehdel. Er wurde in das franz. Heer eingestellt,
desertierte aber und hielt sich unter Laubhaufen und auf Bauernhilden
versteckt; hat später oft gesagt, es wäre eine schreckliche Zeit
gewesen, er wolle es keinem seiner Kinder raten, es ihm nachzutun. Bei
Waterloo zeichnete er sich so aus, daß ihm die Kriegsmedaille
verliehen wurde (s. Nr. 28).
28. Hamken Liesebeth. Dieselbe ist als Marketenderin mitgewesen. Sie
war 1865 auch auf der Gedenkfeier, sie trug ein kleines Branntweinfaß
an der Seite und wurde allerhand Scherz mit ihr getrieben. Dirk
Schlüter z. B. sagte, wie ehedem auf dem Schlachtfelde so oft: "Nu,
Liesebeth, schenke es enen in!" Sie antwortete wie eine kecke
Marketenderin: "Du wärst domals en wilden Gesellen und bist ok noch
munter!" u.s.w."
"Sehr diensteifrig soll auch der zum französischen Gendarm ernannte
Ackenstede in Badbergen gewesen sein. Von ihm wird u.a. folgendes
erzählt. Einst hielt sich zu Wulften ein Deserteur auf, dessen Namen
nicht bestimmt festzustellen ist, vielleicht war es Schlüter aus W.
Trotz aller Vorsicht war es aber doch ruchbar geworden, und auch
Ackenstede hörte schließlich davon. Nun ruhte und rastete dieser
"treue Beschützer von Land und Leuten" nicht, bis er sein Versteck
ausfindig gemacht hatte. Als er eines Tages plötzlich in das Haus
trat, um den Ungetreuen zu arretieren, sprang dieser aus dem Fenster
und flüchtete ins Wulfter Hasebruch. Ackenstede aber setzte ihm
sogleich nach, und es begann nun eine wilde Jagd. Die Situation wurde
aber von Minute zu Minute bedenklicher für den Flüchtling; vor ihm war
die hochgehende Hase, hinter ihm der wütende Verfolger. Doch rasch
entschlossen sprang er in den Fluß und erreichte auch glücklich das
andere Ufer. Ackenstede, der ihm das nicht nachzumachen wagte, jagte
schnell über die nicht weit entfernte Brücke. Als er jedoch an der
anderen Seite angekommen, war von dem Flüchtling nichts mehr zu hören
oder zu sehen. Dieser war nämlich unbemerkt auf eine Pappel
geklettert, und die dichte Baumkrone verbarg ihn liebevoll, so daß die
spähenden Augen seines Peinigers ihn nicht entdecken konnten. Nachdem
er mit schrecklichem Fluche sein Pistol entladen hatte, kehrte er ganz
ärgerlich wieder heim."
Horst Möller

Quellenangaben

Datenbank

Titel	Moeller
Beschreibung
Hochgeladen	2024-01-25 20:41:15.0
Einsender	Horst Möller
E-Mail	HorstMoeller40@aol.com
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