Notizen zu dieser Person
Dr. der Medizin, fürstl. magdeburg. Leibarzt und Practicus zu Halle, geboren den 22. Dez. 1601 zu Merseburg, wo sein Vater, gleiches Namens, Pfarrer und Senior an der Maximuskirche gewesen, ward zu Hause unterrichtet, auch im Gymnasium zu Merseburg unter dem Konrektor M. Zeustreu und Rektor crellen, brachte es in der lateinischen, griechischen und hebräischen Sprache weit, ging 1619 nach leipzig und legte sich auf die Großen- und Arznei-Wissenschaft, kam 1624 wieder nach Mersebeurg und übte seine Kunst, tat hieruaf eine Reise zu seinen 2 brüdern 1625 nach Znaim in Mähren, allwo der eine fürstl. Dietrichsteinischer Hof- und Justitzienrat, der ältere aber ein berühmter Doctor der Arzneikunde und Parcticus war, übte sich daselbst in chemischen Sachen, und ward 1627 nach Olmüz in Mähren als Practicus der Medizin verschrieben. Weil ihm aber nachgehends von den dasigen Jesuiten, wegen veränderung der Religion sehr zugestzt wurde, und er sich nicht sicher achtete, stellteer sich, als ob er nach Padua ziehen und ddaselbst promovieren wollte, wozu sie ihm 30 Taler auf den Weg schenkten, Allein er kehrte in sein vaterland zurück, ward 1628 dr. der Medizin und erwählte Halle zu seinem Aufenthalt, wo er mit gutem Fortgange seine Kunst ausübte und sich 1630 den 9. Horn verehelichte. 1638 ward er von dem Administrator herzog August zum Leibarzt angenommen, welches Amt er 17 Jahre bis 1650 verwaltet, da er auf sein Anhalten wegen Alters und leibesschwachheit erlassen worden. Er hatte sonst sehr starke Praxin, war ein guter Chemist und hat einige Spezifika als den so genannten "spiritum mundi" oder edles kraftwasser,..., so er in einem besonderen Tractat beschrieben. Er starb am 28. März 1669 und liegt aufdem gottesacker zu Halle im 93 Schwibbogen, den er 11636 erbauet, begraben, wo seine Grabschrift auf einem esperstädtischen polierten Steine lautet: "... Andreas Nitner....