Paul Carl NÖLKEN

Paul Carl NÖLKEN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Paul Carl NÖLKEN
Beruf Kaufmann in Niederdorf, Inhaber der Essig- und Senffabrik Nölken - heut

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 4. Januar 1875 Niederdorf Kreis Geldern nach diesem Ort suchen [1]
Taufe
Heirat

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Emma HASENKÄMPER

Notizen zu dieser Person

Aus der Firmengeschichte der Firma Carl Kühne KG (GmbH & Co)

Geschrieben im Jahre 1972 von Günther Holland
Seiten 33 und 34:
Nölken & Co. GmbH., Niederdorf Kreis Geldern.
1808 Gründung als Cichorienfabrik durch Friedrich Wilhelm Steinberg.
1838 Gründung der Senffabrik.
1871 Übernahme der Firma durch Wilhelm Nölken.
1898 W. Nölken kauft das Anwesen der Firma Steinberg & Hild.
1901 Fritz Nöllen und Walter Hild Geschäftsführer der Nölken & Co. GmbH.
Stammkapital Rm. 120.000
1905 Die Niederdorfer Fabrik brennt ab. Übernahme und Verlegung von Steinberg & Co. Düsseldorf nach Niederdorf; nur noch Senf-Fabrikation.
1912 Stammkapital Rm. 200.000
1918 Stammkapital Rm. 300.000
1926 tritt die Brunnenverseuchung ein und
1929 gerät die Firma in Schwierigkeiten.
1930 Übernahme durch Kühne.
1931 Beginn der Gurkenfabrikation.
1932 Bau der Essigfabrik.
1937/38 Bau der ersten Gurkenhalle.
Umsätze 1929 1937
Essig Rm. 19.013 Rm. 203.370
Senf Rm. 426.167 Rm. 203.262
Gewürze Rm. 275.497 Rm. 51.003
Öl Rm. 164.894 Rm. 60.386
Gurken Rm. -.- Rm. 503.963
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Gesamt Rm. 885.571 Rm. 1.021.984

Der Betrieb Niederdorf ging aus dem Kriege weniger zerstört, als vielmehr vollkommen ausgeplündert hervor. Nach den eindringenden Amerikanern waren es die Holländer, die selbst das wegschleppten, was niet- und nagelfest war, wie elektrische Schalter und Wasser - Armaturen. Die N.S.- Regierung hatte vorher Befehl zur Sprengung des Betriebes gegeben, dessen Nicht= ausführung nur der tatkraft der vorhandenen Mitarbeiter und dem schnellen Weiterrücken der Basatzungs-Truppen zu danken ist.
Am 1. März 1945 wurde der Betrieb für drei Tage zur Plünderung freigegeben.
Militär und holländische Vizilisten schleppten u. a. den gesamten Lagerbestand an Rotwein weg. Nur 14 gut versteckte Fässer mit Speiseöl blieben erhalten.
In dem französischen Bottich auf dem Hof befanden sich 220.000 Ltr. Wein, die erhalten blieben, da der amerikanische Kommandant ein Einsehen hatte und Posten stellen liess. So hatte Herr Welling, der inzwischen zum Gemeinderats - Mitglied gewählt worden war, einen schweren Stand zum Neubeginn. In anbetracht dessen, dass zunächst nicht fabriziert werden konnte, man aber Geld zu Anschaffungen brauchte, wurde der essighaltige Wein an die Bevölkerung verkauft.
Nachdem die Amerikaner im Mai abgezogen waren, wurde Herr Welling Bürgermeister ubd bestimmte nach seinem Ermessen. Auch im Betrieb hatte er freie Hand, solange noch jede Verbindung nach Hamburg fehlte.
Allmählich kam der Betrieb wieder in Gang, sodass Essig, Senfwürze, Pikantol, Gurkenhappen aus Schlangengurken, Gemüsesalat mit Wurst u.a. hergestellt wurden, die aus Selbsterhaltungstrieb mehr getauscht als verkauft wurden, was sogar bis zur Währungsreform 1948 so weiter praktiziert werden musste.
Im August 1946 erschien Herr Baarz aus Hamburg, um nach dem Rechten zu sehen und den Betrieb wieder in das Verwaltungssystem einzugliedern. Geringe Gebäudeschäden wurden beseitigt, Motoren vom nahegelegenen Flugplatz "besorgt" u.s.w.
Ende 1946 kam Herr Minuth, früher Danzig, dann Leipzig, dem in Stralen Wohnung geboten wurde. 1948 übernahm er in Dortmund das Lager, da es mit dem selbstherrlichen Agenten Werner Weber trennende Differenzen gegeben hatte.
Für die Kundschaft wurden Lieferkontingente nach den früheren Bezügen fesgesetzt und Flaschenessig voll gegen leer geliefert, Kisten ebenso. Erst ab 1953 konnten wieder Pfandflaschen ausgegeben werden.
Dem eigenwilligen Regiment des Herrn Welling wurden angeblich von Hamburg Zügel angelegt, was ihm nicht passte, sodass er unvermittelt am 27. Dezember 1949 Herrn Dr. Kühne mitteilte, er würde seine Tätigkeit am 31. Dezember beenden, um sich anderweitig selbständig zu machen. Da es zu keiner Vereinbarung kam, wurde Herr Oscar Clausen und später Herr Ankermann beauftragt, Niederdorf kommissarisch zu leiten, bis ein neuer Geschäftsführer gefunden sei. Hierfür schien der Sudeten - Flüchtling Herr Erich Perzina geeignet, der in Leitmeritz einen Essig- und Gurkenbetrieb innegehabt hatte. Ihm wurde der ursprünglich als Privatsekretär für Herrn Dr. Kühne vorgesehene Herr Semmel als Assistent beigegeben. Doch waren beide aus Kriegsfolge- Gründen der Aufgabe nicht gewachsen.
An deren Stelle trat Herr Gerhard Schlote, der aber auch nach kurzer Zeit seine Tätigkeit wieder aufgab, um sich in der Firma Erdmann Moser, Hiddesen bei Detmold selbständig zu machen und in Konkurs zu geraten.
Seit Juli 1953 führt nach Umwegen nun endlich der erfahrene Herr Erich Pinkernelle den betrieb, dem als Verkaufsleiter der jüngere Herr Wilhelm Voges aus Braunschweig zur Seite steht, unterstützt im Betrieb von unserm langjährigen Hamburger Mitarbeiter Meyer zusammen mit dem jungen Herrn Fastrich.
Bis 1953 hatte Niederdorf eine offene Gurkenhalle, zu der 1950 eine feste Halle hinzugekommen war. Im Laufe der Jahre waren erhebliche Betriebserweiterungen und durch Grundstücks- Erwerb und Austausch eine grosszügige Arrondierung bis zu insgesamt 40.000 qm. vorgenommen worden.
Dem ehemaligen Hild'schen Wohnhaus wurde als Bürogebäude eingerichtet, ein Kantinen- Gebäude erbaut und Wohnheime u.a. in der Villa Nölken und im Lindenhof geschaffen, eine Sauerkrauthalle errichtet, der 1967 eine weitere angefügt wurde, eine moderne Kesselanlage geschaffen, die Senf- Abfüllanlage modernisiert, eine Mayonnaiseabteilung unter Beachtung besonderer hygienischer Vorschriften eingerichtet und vieles andere mehr, besonders Lagerhallen.
Auslieferungsläger bestanden in Köln, Dortmund, Duisburg, Essen und Düsseldorf, wozu später noch Remscheid hinzukam.
1957 wurde Duisburg mit Dortmund vereinigt und nach dem Kauf der Firma C.A. von Essen, Willich am 1. Januar 1966 auch das Lager Düsseldorf aufgelöst, und in Willich einbezogen.
Durch die Übernahme der Firma Maria Streit, Düsseldorf am 2. März 1953 und Josef Streit G.m.b.H., Düsseldorf am 13. Juli 1953 war es endlich gelungen an diesem Platze, wo bis dahin durch Herrn Rennenberg nur der Großhandel besucht worden war, Fuss zu fassen, woran Herr Klessen von der Firma Maria Streit bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1968 tätigen Anteil hatte.
An sonstigen Zukäufen seien erwähnt:
am 1. Januar 1954 die Firma Rudolf Hildebrand G.m.b.H., Wuppertal-Barmen
im Oktober 1955 F. und H. Kauert, Krefeld
am 1. Februar 1956 die zerstörte Fränkische Weinessig- und Konservenfabrik in Düsseldorf,
am 1. Oktober 1957 die stillgelegte Einrichtung der Firma Georg Meynen in Bonn,
am 1. Oktober 1960 Ernst Quambusch in Wuppertal- Barmen nach dessen Tod
am 1. Oktober 1960 D. Eggelte Hamm
am 1. April 1963 Gebr. Hintzen, Köln- Ehrenfeld wegen Grundstücksverkauf,
am 1. November1963 Gerhard Haverkamp, Duisburg- Hamborn
am 1. Mai 1965 Heinrich Hermann Fastrich in Duisburg ohne die Gebäude und ohne die Konserven- Räume in Aachen
am 1. Januar 1966 die Essigfabrik C.A. von Essen, Willich bei Krefeld wegen Aufgabe des Betriebes.
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Quellenangaben

1 Pfarramt Niederdorf

Datenbank

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Hochgeladen 2007-09-04 00:15:17.0
Einsender user's avatar Hans Hartmut Schüßler
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