Philippe IV. le Bel DE FRANCE

Philippe IV. le Bel DE FRANCE

Eigenschaften

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Name Philippe IV. le Bel DE FRANCE

Ereignisse

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Geburt 1268 Fontainebleau nach diesem Ort suchen
Tod 29. November 1314 Fontainebleau nach diesem Ort suchen
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Heirat 16. August 1284 Paris, Frankreich nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
16. August 1284
Paris, Frankreich
Jeanne I. DE CHAMPAGNE

Notizen zu dieser Person

Auf dem Gebiet der Außenpolitik beendete Philip IV. der Schöne rasch den verhängnisvollen Aragon-Kreuzzzug, auf dem sein Vater verstorben war (Vertrag von Anagni, 1295). Gegenüber dem Kg. von England, dem er Beginn seiner Regierung den Lehnseid abgefordert hatte, verfolgte Philipp IV. eine Politik, die als Vorspiel des Hundertjährigen Krieges gelten kann: Er ließ die Guyenne besetzen (1294-1299), doch folgte 1303 (im Vertrag von Paris) nochmals eine Wiederherstellung des Friedens. - Der bedeutungsvollste Konflikt entspann sich in Flandern. Der Kg. ergriff die Partei des reichen städtischen Patriziats gegen den Grafen Gui III. von Dampierre, der nach einer Allianz mit dem Kg. von England strebte, bei diesem aber auf nur laue Gegenliebe stieß. 1297 marschierte das königliche Heeresaufgebot in die Grafschaft Flandern ein, die konfisziert und okkupiert wurde. Doch erschlugen die aufständischen Flamen die französischen Besatzer (Mette von Brügge, 17.18. Mai 1302). Das nach Flandern entsandte französische Heer wurde in der 'Goldsporenschlacht' bei Kortrijk (11. Juli 1302) von den flämischen Stadtmilizen vernichtet. Philipp IV. der Schöne verstand es aber, durch persönliche Tapferkeit in der Schlacht von Mons-en-Pevele (18. August 1304) seine Ehre wiederherzustellen. Die Durchführung der Friedensbestimmungen von Athis (Juni 1305) vollzog sich freilich schleppend (Abtretung der Kastellaneien Lille, Douai und Bethune, sogenannte 'transport de Flandre', durch Gf. Robert von Bethune, 1309). Dreimal noch wurden königliche Heere gegen Flandern eingesetzt (1312,1313,1314), eine dauerhafte Regelung der Beziehungen aber nicht erreicht. - An der Grenze zum Imperium erreichte die königliche Politik die Abtretung der Freigrafschaft Burgund durch Otto IV. (März 1295). Der Widerstand des Adels der Franche-Cte. verebbte jedoch erst, als der Kg. von Frankreich mit dem deutschen und römischen Kg. ALBRECHT I. von Habsburg ein Bundnis schloß (1299). Der Gf. von Bar leistete für seine links der Maas gelegenen Territorien ('Barrois mouvant') dem Kg. von Frankreich den Lehnseid (1301). Die Souveränität des KAPETINGERS wurde auch in Viviers und Lyon anerkannt (1307). Trotz des Scheiterns der Kandidatur Karls von Valois auf den deutschen und römischen Thron (1308) blieben die Beziehungen zum Imperium während der Regierung Philipps IV. im wesentlichen entspannt.n war das Verhaltnis zwischen Philipp IV. dem Schönen und Papst Bonfatius VIII. von schwersten Konflikten belastet. Als sich der Kg. 1296 zur Besteuerung des französischen Klerus anschickte, reagierte Bonifatius VIII. mit der Dektretale "Clericis laicos", die das Verdikt jedweder Besteuerung des Klerus ohne Zustimmung des Papstes artikulierte. Allerdings lenkte der Papst in den Bullen "Romana mater" (Februar 1297) und "Etsi de statu" (Juli 1297) in gewissem Umfang wieder ein. Eine neue Krise wurde 1301 provoziert durch den Prozeß gegen den Papstanhänger Bernard Saisset, Bischof von Pamiers, der des Verrats angeklagt war. Der Papst erließ die Bulle "Ausculta fili" (Dezember 1301), die die Rechte des Heiligen Stuhles gegenüber den weltlichen Regierungen definierte und die französischen Bischöfe zu einem Konzil aufrief. Der Kg. und seine Räte, allen voran Guillaume de Nogaret, entfachten gegen diese päpstliche Forderung einen vehementen Propagandafeldzug. Demgegenuber bekräftigte der Papst in der Bulle "Unam sanctam" (November 1302) seinen theokratischen Anspruch. Auf einer Versammlung (März 1303) forderte daraufhin die königlich-französische Partei die Absetzung des Papstes und seine Aburteilung durch ein Konzil. In dieser dramatisch zugespitzten Situation reisten wichtige Ratgeber des Königs nach Italien (Nogaret, Thierry d'Hirecon, Jacques de Jasseins, 'Mouche'); das "Attenta von Anagni" (7. September 1303) führte zur Gefengennahme und Mißhandlung des Papstes; nach dessen Tod (11. Oktober 1303) ebbte die Auseinandersetzung jedoch ab. Während der Pontifikate Benedikts XI. (1303-1304) und insbesondere Clemens' V. (1305-1314) war das Verhältnis zwischen französischem Köngtum und Papsttum im wesentlichen ausgegleichen.ilipps IV. des Schönen erschütterte, war die Zerschlagung des Templerordens. Im Oktober 1307 wurde die Verhaftung der Templer durchgeführt, der Orden nach langem Prozeß 1312 auf dem Konzil von Vienne durch Clemens V. aufgehoben. Auf dem Gebiet der Innenpolitik ist auch das gesopannte Verhältnis zwischen Kg., Häretikern und Ketzerinquisition im Languedoc zu erwähnen; es wird durch die Affäre um die Verfolgung des Franziskaners Bernard Delicieux illustriert.erkönig". In der Tat erfolgten während seiner Regierung mehrere Münzverschlechterungen. Doch ist hierbei zu unterscheiden zwischen Sanierungsmaßnahmen des Währungssystems, das bereits von beginnender chronischer Instabilit¤t der Wirtschaft geschwächt war, und den kurzfristigen finanziellen Bedürfnissen des Königs. Die Vertreibung der Juden (1306), die gegen die Lombarden verhängten Maßnahmen (121,1311), aber auch die Versuche, dem Klerus Steuern aufzuerlegen, waren bedingt durch akute Notlagen, infolge der gestiegenen finanziellen Bedürfnisse des Staates.hilipps IV. des Schönen hat die französische Historiographie in starkem Maße beschäftigt. Eine strittige Frage war stets, ob er selbständig handelte oder vielmehr die Regierung weithin den 'Legitimisten' und anderen Vertrauten überließ. Der Meinungsstreit wurde durch die Zeugnisse von Zeitgenossen genährt. So äußerte sich der scharfzüngige Bernard Saisset höchst negativ über Philipp IV. den Schönen: "Das ist weder ein Mensch noch eine Bestie, das ist eine Statue", um noch hinzuzufügen: "Unser Kg. gleicht dem Uhu, dem prächtigsten der Vögel, der aber zu nichts nutz ist. Er tut nichts anderes, als die Menschen anzustarren, ohne ein Wort zu reden". In der Tat ließ der Kg. die Geschäfte durch Leute, denen er sein Vertrauen schenkte, erledigen. Gleichwohl hatte er ein hohes Bewußtsein von seinem ihm durch die Königsweihe übertragenen Königtum und war durchdrungen von der Würde der KAPETINGER-Dynastie, in enger Anlehnung an seinen Vater und namentlich seinen Großvater, Ludwig den Heiligen. Auch wenn er die Abwicklung der politischen Geschäfte an andere delegierte, schaltete er sich bei Bedarf in der entscheidenden Phase ein. Er stand niemals abseits, verfolgte vielmehr wachsam die wichtigen Aktenvorgänge, um dann, gestützt auf die Vorbereitungen seiner Helfer, Entscheidungen zu treffen. Die Kriegfürung delegierte er zumeist an seinen Bruder oder den Connetable, konnte aber auch durch persönliche Tapferkeit beeindrucken. Er frönte seiner Jagdleidenschaft, war aber zugleich ein guter Familienvater und seiner Gemahlin zugetan. Seine starke Frömmigkeit nahm gegen Ende seines Lebens bigotte Züge an; durch seine rigorose Haltung während des Ehebruchskandals um die Schwiegertöchter des Königs gefährdete er die Erbfolge der Monarchie.giert hat, angesehen werden. Seine Konzeption des Regierens war vielmehr eine eher moderne, was oft nicht nur bei den Zeitgenossen, sondern auch bei den Historikern Unverständnis hervorrief. Seine epochale Regierung vollzog sich im entscheidenden Augenblick des Wiederaufstiegs des Staates, genährt vom Geist des römischen Rechts, und der Ausbildung der großen Verwaltungsinstitutionen des modernen Staates.

Quellenangaben

1 Mittelalterliche Genealogie im Deutschen Reich bis zum Ende der Staufer
Autor: Manfred Hiebl
Angaben zur Veröffentlichung: http://www.manfred-hiebl.de/genealogie-mittelalter/
Kurztitel: Mittelalter-Genealogie
2 GÉNÉALOGIES - 30000 ancêtres de Henri d'Orléans comte de Paris (1908-1999), 21-7.
Autor: André de Moura
Angaben zur Veröffentlichung: Paris, Frankreich: L'Harmattan, 2001.
Kurztitel: GÉNÉALOGIES - 30000 ancêtres de Henri d'Orléans comte de Paris (1908-1999)

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