Andreas Julius Karl BENNHARDT

Andreas Julius Karl BENNHARDT

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Andreas Julius Karl BENNHARDT
Beruf Musikus

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 24. September 1833 Salzgitter,,,, nach diesem Ort suchen
Bestattung 21. September 1896 Salzgitter-Bad,,,, nach diesem Ort suchen
Taufe 29. September 1833 Salzgitter,,,, nach diesem Ort suchen
Tod 2. September 1896

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Konradine Johanne Henriette GATZEMEIER

Notizen zu dieser Person

Nach dem Tode seines Vaters sorgten er und sein sieben Jahre jüngerer Bruder Christian Karl Ludwig als Musikanten für den Lebensunterhalt ihrer Mutter. Eine Bescheinigung des Magistrats des Fleckens Salzgitter vom 16. Februar 1864, die zur Beantr
agung eines Reisepasses bzw. Gewerbescheins beim königlichen Amt Liebenburg erforderlich war, bestätigt dieses:
Dem Musicus Carl Bennhard 30 Jahre alt und dem Musicus Christian Bennhard 23 Jahre alt, beides eheliche Söhne des weiland concessioniert gewesenen Musicus Andreas Bennhard dahier, wird aufgeschehenes Nachsuchen bezeugt, daß beide von Jugend auf d
er Musik sich gewidmet und bisher Erwerbsreisen in das Ausland unternommen und von ihrem auf diesen Reisen erworbenen Gelde ihrejetzt 69 Jahre alte Mutter treulig unterstützt haben. Das Betragen der Gebrüder Carl und Christian Bennhard ist von Ju
gend auf bis heute sehr gut gewesen und sind Klagen über das Betragenderselben bei uns ... ... worden.
Salzgitter, 16. Febr. 1864 der Magistrat
Deppermann
Zu dieser Zeit war Carl Bennhardt bereits Kapellenführer. Zu seiner Kapelle gehörten im Februar dieses Jahres die Kapellenmitglieder (damals als „Gehilfen“ bezeichnet) Christian Karcher, Heinrich Plettner, August Kramer, sein späterer Schwager Eb
erhard Link sowie sein jüngerer Bruder Christian Bennhard. Um beim königlichen Amt Liebenburg einen Reisepaß für sich und seine Kapellenmitglieder beantragen zu können, benötigte er eine Bescheinigung seines Heimatortes Salzgitter. Dieser sogenan
nte „Heimatschein“ vom 20. Februar 1864 hat folgenden Wortlaut:
Dem Musicus Carl Bennhard 30 Jahre alt und dessen fünf Gehilfen wird hierdurch bezeugt, daß dieselben in den genannten Orten ihr gesetzliches Wohnrecht haben, als Leute von gutem Ruf bekannt und mit keinen auffallenden Krankheiten behaftet sind,
auch das Musikcorps des Musicus Carl Bennhard mit guter Musik aufwarten soll.
Angefügt ist auch eine Personenbeschreibung, die den 30-jährigen Kapellenführer Carl Bennhardt folgendermaßen beschreibt:
Vaterland: Hannover Augen: blau
Nase u. Mund: gewöhnlich
Religion: evangelisch
Zähne: gesund
Alter: 30 ½ Jahre
Kinn: oval
Größe: 5 Fuß 6 ½ Zoll
Bart: blond
Statur: mittel
Gesicht: oval
Haare: blond
Gesichtsfarbe: blaß
Stirn: gewöhnlich
bes. Kennz.: keine
Augenbrauen: blond
Seine Körpergröße betrug somit umgerechnet ( 1 Fuß = 28,536 cm, 1 Zoll = 2,278 cm) auf heutigem Maße 1,58 m. Bemerkenswert ist, daß diese Größe damals als „mittel“ eingestuft wurde. In derheutigen Zeit würde man ihn sicher eher als „klein“ bezeic
hnen. Allerdings waren Carl Bennhardt und sein gleich großer Bruder Christian unter den sechs Musikern die kleinsten.
Zwischen 1864 und 1866 heiratete er die zehn Jahre jüngere Conradine Elberling. Sie war am 13. Oktober 1843 in Salzgitter als uneheliche Tochter des Maurers Gatzemeyer und der Friederike Elberling geboren.
Der Ehe entstammen 9 Kinder. Der älteste Sohn Carl wurde am 11. November des Jahres 1866 geboren. Zu diesem Zeitpunkt war Carl Bennhard mit seiner Frau auf Reisen. Im Kirchenbuch der St. Mariae-Jacobi-Kirche in Salzgitter findet sich eine Eintrag
ung, die die Geburt des Sohnes Carl nachträglich bestätigt. Als Geburtsort wird Hull in England angegeben.
Mittlerweile hatte sich auch die Besetzung seiner Kapelle geändert. Ende August 1867 waren Heinrich Plettner und August Kramer nicht mehr dabei. Den Reisepaß mit Reiseziel Hildesheim beantragte er daher nur noch für sich, seinen Bruder Christian,
den jetzt 41-jährigen Christian Karcher und den 31-jährigen Eberhard Link, der seit zwei Jahren mit seiner (Carl Bennhardts) Schwester Christiane verheiratet war.
Kurz darauf kommt das zweite Kind zur Welt. Christian Friedrich Conrad kommt am 26. Januar des Jahres 1868.
Danach am 30.11.1869 kommt der dritte Sohn Heinrich Louis zur Welt, wiederum in Hull. Auffallend ist dabei, daß sich Carl Bennhard und seine Familie, zumindest in den Jahren 1866 und 1869,jeweils in Hull aufhielten.
Nach den drei Söhnen folgten zunächst zwei Mädchen. Eberhardine Christiane wurde am 05. Dezember 1871 geboren, während Elise Christiane Auguste zweieinhalb Jahre später, am 21. Januar 1874, folgte.
Danach wurden wiederum drei Söhne geboren. Eduard kam am 14. Juli 1876, Fritz Wilhelm am 21. Dezember 1878 und schließlich Emil am 08. Dezember 1881.
Wann und wo die Tochter Helene zur Welt kam, ist nicht bekannt.
In späteren Jahren musizierte Carl Bennhardt wohl überwiegend in Salzgitter und Umgebung, war jedoch zumindest in jungen Jahren, wie bereits erwähnt, auch im Ausland. Er soll zweimal mit einer Kapelle in England gewesen sein (was ja durch die Geb
urt seiner Kinder bestätigt wird). Beim ersten mal soll soviel Geld verdient worden sein, daß die zehn Kapellenmitglieder und deren Familien davon ein Jahr lang in Salzgitter leben konnten. Nach Ablauf dieses Jahres war offensichtlich das Geld au
sgegangen, so daß eine neue Reise nach England angetreten wurde. Die Finanzierung übernahm (wie damals üblich) das Bankhaus Sievers in Salzgitter. Diese zweite Reise nach England war längst nicht so erfolgreich wie die erste. Unterwegs entstanden
durch Krankheit und Schwangerschaft hohe Kosten. Als man endlich wieder in Salzgitter ankam, reichte das Geld gerade noch, um den Kredit des Bankhauses Sievers zurückzuzahlen.
Reich ist Carl Bennhardt nicht geworden. Jedoch verdiente er offensichtlich als Musiker ausreichen Geld, um zumindest seinen Söhnen eine ordentliche Berufsausbildung zukommen zu lassen. Der älteste Sohn Carl war ebenfalls Musiker, konnte aber off
ensichtlich davon nicht leben und wird bereits in seiner Heiratsurkunde als „Arbeiter“ bezeichnet. Unter den anderen Söhnen findetman Maurer, Hufschmied, Dreher und Architekt.
Im Jahre 1892 wurde Carl Bennhard 59 Jahre alt, seine Frau war 49. Sie wohnten zu diesem Zeitpunkt im Haus Nr. 20 in Salzgitter. Der älteste Sohn Carl war noch nicht verheiratet, war aberbereits zu Hause ausgezogen und wohnte im gleichen Haus wie
seine Tante, die Witwe Christiane Link. Auch eine Tochter hatte die elterliche Wohnung bereits verlassen (oder war sie verstorben?). Die anderen, zum Teil noch minderjährigen Kinder wohnten noch bei ihnen. Unter dem gleichen Dach, im Haus Nr. 20
, wohnte ebenfalls Carl Bennhardts sieben Jahre jüngerer Bruder Christian, ebenfalls Musiker, mit seiner Frau. Deren Sohn Heinrich hatte bereits eine eigene Familie und wohnte in einem anderen Haus.
Am 04. September 1896 starb Carl Bennhardt kurz vor seinem 63. Geburtstag in Salzgitter. Der jüngste Sohn Emil war zu diesem Zeitpunkt erst fünfzehn Jahre alt.
Seine zehn Jahre jüngere Ehefrau Conradine starb dreiundzwanzig Jahre später im Jahre 1919 im Alter von 75 Jahren.
Lange Zeit war im Besitz von Emil Bennhardt bzw. dessen Tochter Konradine noch eine Klarinette vorhanden, die jedoch irgendwann abhanden gekommen ist. Robert Bennhardt als Enkel Carl Bennhardts besaß noch eine Spielerlaubnis seines Großvaters, di
e damals recht teuer erkauft werden mußte.
Alfred Dieck erwähnt in seinem Buch folgende zwei Sätze:
Die Kapelle Renhard glaubte in den Jahren 1881 oder 1882 in Panama zu Verdienst zu kommen, als Lesseps dort den Kanal baute. Doch blieb sie wegen des äußerst ungesunden Klimas nur eine kurze Zeit dort.
Da Dieck bereits an anderer Stelle den Namen Benhard nicht richtig erkannt hat (Bernhard) und der Name Renhard bei der Durchsicht der Kirchenbücher nicht aufgefallen ist, könnte es sich hier auch um die Familie Benhard (Bennhardt) handeln. Diese
These wird dadurch gestärkt, dass von Nachkommen der Bennhardts überliefert ist, dass diese in Panama zu Zeit des Kanalbaus gewesen sein sollen.
Konradine Bennhardt hat erzählt, daß ihre Vorfahren sogar am russischen Zarenhof gespielt haben. Robert Bennhardt erzählte von zwei Reisen seiner Vorfahren nach England (siehe zuvor). Namentliche Hinweise darauf sind in Diecks Buch aber nicht zu
finden).
Zuletzt wohnhaft in Salzgitter Wohnung Nr. 20, in der er auch verstarb vormittags um zwölf und dreiviertel Uhr.

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Hochgeladen 2010-02-10 18:05:48.0
Einsender user's avatar Joachim Schlinker
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